Gesundheitskompetenz

Die Begriffe "Gesundheit" oder "Gesundheitsförderung" sind heutzutage allgegenwärtig und nicht mehr nur in Fachkreisen zu finden. Dies zeigt sich vor allem in der wachsenden Anzahl gesundheitsbezogener Beiträge in sozialen Netzwerken und auf Gesundheitswebseiten. Gleichzeitig steigt die Erwartung an die Menschen, die verfügbaren Informationen optimal zu nutzen und Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu übernehmen. Gesundheitskompetenz spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da sie die Fähigkeit umfasst, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden. Die Herausforderung besteht allerdings darin, aus der Vielzahl an Informationen die relevanten und verlässlichen herauszufiltern, kritisch zu bewerten, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die sowohl die eigene Gesundheit fördern und erhalten, als auch die anderer. Dies erfordert nicht nur individuelle Fähigkeiten und Ressourcen, sondern auch geeignete soziale und politische Rahmenbedingungen sowie den Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsinformationen.


Was ist Gesundheitskompetenz?

Die bekannteste Definition stammt von Sörensen et al. (2012):

"Gesundheitskompetenz adressiert Wissen, Motivation und Kompetenzen von Personen, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, kritisch zu bewerten und anzuwenden,
um im Alltagsleben Entscheidungen zu gesundheitlicher Versorgung, der Prävention von Erkrankungen und der Förderung von Gesundheit zu treffen, mit dem Ziel, Lebensqualität über die Lebensspanne zu verbessern oder zu erhalten"

Gesundheitskompetenz ist dabei ein vielschichtiges Konzept, das sich im Laufe der Zeit je nach Fachrichtung und Spezifizierung weiterentwickelt hat. Heute unterscheidet man oft zwischen allgemeiner und spezifischer Gesundheitskompetenz. Die allgemeine Gesundheitskompetenz bezieht sich auf den Umgang mit Gesundheitsinformationen, während die spezifische Gesundheitskompetenz Bereiche wie Ernährung, Bewegung oder digitale Gesundheitskompetenz umfasst. Zusätzlich gibt es die individuelle und organisationale Gesundheitskompetenz. Die individuelle Gesundheitskompetenz beschreibt die Fähigkeiten einzelner Personen, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und zu nutzen, um Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu ergreifen. Die organisationale Gesundheitskompetenz hingegen beschreibt, wie Organisationen ihre Strukturen anpassen können um Individuen bei gesundheitsbezogene Entscheidungen und Maßnahmen zu unterstützen. Weitere Begriffe in diesem Zusammenhang sind die navigationsbezogene und die professionelle Gesundheitskompetenz.

Quelle: Gesundheitskompetenz / Health Literacy, BIÖG 


Für weitere Informationen zum Thema Gesundheitskompetenz, verweisen wir gerne auf einige Literaturquellen sowie relevante Netzwerke und Akteure.